Praxis Dr. Lale Ziegler - Ärztliche Psychotherapie

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Ich biete in meiner Praxis tiefenpsychologisch orientierte Einzel- und Gruppentherapien an. Eine Therapie mit tiefenpsychologischem Ansatz ist meinem Verständnis nach eine gemeinsame und erlebnisreiche Reise von Patient und Therapeut in die Tiefen der Seele, wo unbewusste Überzeugungen, ewige Sehnsüchte und Ängste wurzeln, die in der Kindheit geformt wurden.

Zu den grundlegenden Annahmen des tiefenpsychologischen Ansatzes gehört das Konzept des „Unbewussten“. Demnach beeinflusst eine andere, uns unbewusste Ebene des Denkens und Fühlens die Art und Weise, wie wir die Welt, die Mitmenschen und uns selbst wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren. Diese unbewusste Ebene bildet sich in der Kindheit. Sie ist wie eine Brille, durch die wir zwar die Welt im Hier und Jetzt sehen, die aber unsere Sicht auf ihre Realität verzerrt. Beziehungen innerhalb der Herkunftsfamilie erzeugen in unserer Seele Bilder, etwa die eines „strengen Vaters“, einer „liebevollen, aber ohnmächtigen Mutter“ oder „neidischer Geschwister“. Diesen Bildern entsprechend sehen wir im Hier und Jetzt in Autoritätsfiguren „strenge Väter“, in fürsorglichen Lehrerinnen potentielle „Mütter“, oder wir rivalisieren eifrig mit Kollegen. Diesen Vorgang nennt man Projektion: Wir projizieren unsere inneren Bilder auf die Personen des heutigen Lebens. Genau dieser Mechanismus kann aber zu immensen Beziehungsproblemen führen, da wir dadurch die Realität unserer Mitmenschen verkennen und beispielsweise in unserem Partner den strengen und tyrannischen Vater bekämpfen.

Eine zweite wichtige Annahme des tiefenpsychologischen Ansatzes fußt auf der Beobachtung, dass wir Menschen uns oft selbst belügen und manipulieren, um unliebsamen Wahrheiten aus dem Weg zu gehen. Als Beispiel können wir uns eine Frau vorstellen, die zwar vom eifersüchtigen Partner geschlagen wird, doch weiterhin behauptet, er schlage sie aus Liebe. Diese Selbstlügen werden von den Mitmenschen oft viel klarer gesehen, bleiben aber bei der betreffenden Person im blinden Fleck der „Verdrängung“. Wir nennen die diversen unbewussten Methoden, durch deren Einsatz ein Mensch seine eigene, verzerrte Wahrnehmung gestaltet, Abwehrmechanismen. Abgewehrt werden hier unliebsame Emotionen, Gedanken und Wahrnehmungen. So kann ein Mensch sich als eine sehr starke Person wahrnehmen, wenn er eigene Schwächen ignoriert, oder im Gegenteil, sich als Opfer der Umstände wahrnehmen, wenn er ignoriert, was er selbst zu der Situation beigetragen hat. Diese Selbstbilder, die wir, auch um den Preis unserer seelischen Gesundheit, aufrechterhalten zu versuchen, erfüllen zumeist die bewusst oder unbewusst übertragenen Aufträge der Eltern.

Unsere Aufgabe in der Therapie besteht im „Aufdecken“ dieser Mechanismen durch ein tieferes Verständnis von der Herausbildung unserer Persönlichkeit im Laufe der Kindheits- und Jugendjahre. Damit dringen wir hinter die unbewusst aufrechterhaltene Fassade zur Selbsterkenntnis unserer echten Gefühle und Bedürfnisse vor. In dieser Selbsterkenntnis liegt der Schlüssel für eine bessere Selbstfürsorge sowie für eine entspannende und beruhigende Selbstakzeptanz.